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Allgemeine Zeitung - Druckansicht: Neue Studie in Mainz: Nachtflug.
http://www.allgemeine-zeitung.de/region/rhein-main/print_13224835.htm Samstag, 06. Juli 2013 15:02 UhrURL: http://www.allgemeine-zeitung.de/region/rhein-main/13224835.htm Neue Studie in Mainz: Nachtfluglärm kann Gefäßschäden
verursachen
Nächtlicher Fluglärm kann schon bei gesunden Menschen zuGefäßschäden, vermehrten Stresshormonen sowie verminderterSchlafqualität führen – mit drastischen Auswirkungen auf dasHerz-Kreislauf-System. Zu diesem Ergebnis kommt eine neueStudie der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Mainzer Die Studie ist im European Heart Journal veröffentlicht worden Weitere Meldungen
und wird am Dienstag in Mainz vorgestellt. „Wir wissen, dassFluglärm Bluthochdruck, Herzinfarkte und auch Schlaganfälle auslösen kann. Die genauen Mechanismen, die zu diesen Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, waren bisher jedoch nicht bekannt“, sagt Professor Dr. Thomas Münzel, Direktor der II.
Medizinischen Klinik und Poliklinik, Leiter der Studie. DieErgebnisse seien ein Durchbruch in der Fluglärmforschung.
Erstmals werde konkret aufgezeigt, wie und bei welchen Schallpegeln Gefäßschäden entstehen.
60 simulierte Nachtflüge
75 gesunde Männer und Frauen mit einem durchschnittlichenAlter von 26 Jahren wurden während des Schlafs Lärmausgesetzt. „In diesen Lärmszenarien haben wir Nachtflüge miteinem durchschnittlichen Wert von 60 Dezibel simuliert und dieProbanden zu Hause dieser Lärmbelastung in einemFeldversuch ausgesetzt“, erklärt Dr. Frank Schmidt aus der II.
Medizinischen Klinik, der die Studie begleitet hat. „Mal waren es30, mal 60 simulierte Nachtflüge. Zur Kontrolle hatten wir auchein lärmfreies Nacht-Szenario.“ Die Wissenschaftler stellten fest, dass der Lärm dasStresshormon Adrenalin steigerte und die Gefäßfunktion deutlichverschlechterte. Diese wurde mit hochauflösendenUltraschallgeräten gemessen. Demnach sorgt der Lärm dafür,dass die so genannte Endothel-Funktion der Gefäße abnimmt.
Beim Endothel handelt es sich um eine Schicht, die die Arterienwie eine Tapete auskleidet und eine Art Nitroglycerin produziert.
Dieses verhindert die Gefäßverkalkung, ist eine Art„Weichmacher“. Der Fluglärm stimuliert die Bildung freierRadikale, die diese Gefäßfunktion negativ beeinflussen. Daskönnte ein Mechanismus für die Entstehung von lärmbedingtemBluthochdruck und damit Herzinfarkten und Schlaganfällen sein.
Körper gewöhnt sich nicht an Fluglärm
Allgemeine Zeitung - Druckansicht: Neue Studie in Mainz: Nachtflug.
http://www.allgemeine-zeitung.de/region/rhein-main/print_13224835.htm Ein weiteres Ergebnis der Studie: Der Körper gewöhnt sich nichtan Fluglärm. Vielmehr nehmen mit wachsendenSchallereignissen die Gefäßschäden zu. Die Wissenschaftlergehen davon aus, dass die Ergebnisse bei Menschen, die bereitsgesundheitlich belastet sind, noch drastischer sind. Prof. Münzelkündigte eine Folgestudie mit Herz-Kreislauf-Patienten an.
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