Inhaltsvorschläge für formular „abklärung hef“


Leitfaden für die Beurteilung der Hafterstehungsfähigkeit (HEF) durch Ärz-
tinnen und Ärzte

Das vorliegende Papier soll es den diensthabenden Ärztinnen und Ärzten erleichtern, die Beurteilung der Hafterste-
hungsfähigkeit einer festgenommenen Person vorzunehmen. Das Papier ist als Leitfaden gedacht und wurde von
den im Briefkopf genannten Organisationen in Rahmen einer gemeinsamen Arbeitsgruppe erarbeitet. Das Papier ist
keinesfalls als verbindliche Vorgabe gedacht und enthält keine abschliessenden Aufzählungen oder Beispiele.
Grundsätzliches zur Inhaftierung, Zellensituation und Überwachung
Zellensituation:
Alle frisch verhafteten Personen im Kanton Zürich kommen primär ins Polizeigefängnis im Kaser-
nenareal in Zürich. Die Zellen werden einzeln oder doppelt belegt und die Arrestanten können vom Sicherheitsper-
sonal nicht überwacht werden. Der Kontakt durch das Sicherheitspersonal findet zu Essenszeiten, Spaziergängen,
Vorführungen zu Einvernahmen und auf Meldung des Arrestanten statt.
Visite: An Wochentagen findet täglich vormittags eine Visite durch den gefängnisärztlichen Dienst des Universitäts-
Spitals Zürich statt. An Wochenenden finden keine Visiten statt. Die psychiatrische Betreuung besteht an Werkta-
gen von 8-18 Uhr aus regulären Visitenterminen montags, mittwochs und freitags und auf Abruf.
Medikamente: Die Medikamentenabgabe erfolgt durch den Sicherheitsdienst ausschliesslich nach ärztlicher Ver-
ordnung bis zu viermal täglich und bei Bedarf. Hierbei ist zu beachten, dass das Gefängnispersonal nicht über spe-
zielle pflegerische oder medizinische Kenntnisse verfügt.
Vorgehen in speziellen Situationen
Opiat-Abhängigkeit
Im Polizeigefängnis wird grundsätzlich Methadonlösung verordnet. In einzelnen Fällen (z.B. Methadon-
Unverträglichkeit), wird eine andere, bestehende Substitution weitergeführt (z.B. Subutex).
Letaldosis von Methadon ohne Opiat-Toleranz: 1mg/kg KG.
Vorgehen:
 Intoxikierte Patienten erhalten nichts, bis sie nüchtern sind.
 Patient aktuell im Methadon-Programm (Dosis glaubwürdig/objektiviert unter Angabe der Abgabestelle  Weiterführung der bisherigen Therapie).  Patient im Methadon-Programm (Dosis unglaubwürdig/nicht objektiviert, Angabe der Abgabestelle)  Fix maximal 30mg Methadon pro Tag. Reserve-Methadon bei Entzugserscheinungen einmalig 20mg Methadon nach 4 Stunden.  Patient nicht im Methadon-Programm  Primär Benzodiazepine (z.B. Seresta®15mg 1-1-1-1) inkl. 1. Reserve
Umrechnung verschiedener Opiate (nach E. Sumpf VKH Hann. Münden)
ACHTUNG: Nur Grössenordnung, keine exakte Umrechnung möglich, Dosis in Milligramm (mg)
Diaphin iv (Heroin)
Diaphin po (Heroin)

Heroin von der Strasse enthält nur sehr wenig Diaphin, in der Regel zw. 5-10%.
Z.B. Konsum von 1g Heroin von der Strasse ergibt Diaphin-Gehalt von 50-100mg, entspricht ca. 20-30mg Metha-
don.
Alkohol-Abhängigkeit
Prävention von Entzugserscheinungen
bei reinem Alkoholkonsum
(täglicher, relevanter Konsum > 1 Monat)
 Primär durch Benzodiazepine (Seresta® 15mg fix 4x1 pro Tag), kein Dormicum® (rasches Anfluten)!  Reserve, z.B. Seresta® 15mg, max. 4x1 pro Tag.  Bei Leberzirrhose alternativ Temesta® (Ausscheidung 85% über Niere), je nach klinischem Ansprechen bis
Bei Mischkonsum (Alkohol und Benzodiazepine oder Drogen)
Hohe Dosen Benzodiazepine (z.B. Seresta® 15mg 1-1-1-1 plus Seresta 15mg maximal 4x2 pro Tag in Reserve)
Benzodiazepin-Abhängigkeit
Im Polizeigefängnis wird grundsätzlich Oxazepam (Seresta®) verordnet, bei Leberzirrhose auch Lorazepam
(Temesta®).
Äquivalenzdosen für 30mg Oxazepam (Seresta®) (nach R. Holzbach, Hamburg)
Oxazepam

Diabetes mellitus
Ein gut eingestellter Diabetiker kann im Gefängnis bleiben.
Voraussetzungen:
Selbständige Blutzuckermessung unter Aufsicht des Gefängnispersonals. Insulin-Spritzen (Pen) müssen ins Ge-
fängnis mitgebracht werden: Patient hat Pen bei sich, resp. einbringende Polizisten müssen Pen beim Patienten
zuhause holen oder einbringende Polizisten müssen Pen mit Rezept des Arztes, der die HEF attestiert, in einer
Apotheke besorgen. Insulin-Verordung auf HEF-Formular anbringen.
Hypertonie/Hypertensive Gefahrensituation
Patienten mit einer arteriellen Hypertonie wird ihre Dauermedikation auf dem HEF-Formular verordnet. Bei Zeichen
einer hypertensiven Gefahrensituation (Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit) kann eine Blutdruckmessung im Ge-
fängnis erfolgen und bei Werten über den angegebenen Grenzwerten eine Reserve-Medikation (z.b. Adalat retard®)
erfolgen. Dies muss so im HEF-Formular verordnet werden.
Asthma/COPD
Bei regelmässigem Gebrauch von inhalativen Antiasthmatika werden diese auf dem HEF-Formular so verordnet.
Eine Bedarfsmedikation kann ebenfalls verordnet werden, der Patient macht sich bei Atembeschwerden durch die
in der Zelle vorhandene Klingel bemerkbar und bekommt das verordnete Medikament ausgehändigt. Die Applikati-
on geschieht unter Aufsicht des Gefängnispersonals.
Psychische Erkrankungen
Schwere Depressionen mit psychotischen Symptomen, akut exazerbierte manische Syndrome oder akut
exazerbierte psychotische Erkrankungen müssen unmittelbar in einer geeigneten Klinik behandelt werden. Arres-
tanten, bei denen aufgrund psychischer Erkrankung oder starken emotionalen Reaktionen auf die Inhaftierung die
Umsetzung von Selbsttötungsabsichten droht, müssen unmittelbar geschützt werden.
Die medikamentöse Behandlung wird prinzipiell am Zielsymptom ausgerichtet. Folgende Wirkstoffe sind zu empfeh-
len: Lorazepam (Temesta®) zur Anxiolyse (z.B. bei Platzangst, Panikgefühlen, starker Ängstlichkeit aufgrund der
Haftsituation), Quetiapin (Seroquel®) und Olanzapin (Zyprexa®) zur Reduktion von Spannungszuständen und Se-
dierung (z.B. bei starken Selbstverletzungsimpulsen oder Fremdaggressivität wegen Spannungszuständen),
Mirtazapin (Remeron®) in geringer Dosis und GABA-Agonisten, z.B. Zolpidem® zur Schlafinduktion. Die Einzeldosis
und Applikationsfrequenz sollte sich nach der Intensität der Symptomatik und erwünschten Wirkung richten und die
zugelassene Höchstdosis nicht überschreiten
Als nicht-medikamentöse Interventionsmöglichkeit bei Auto- oder Fremdaggressivität durch Spannungszustände
oder manipulativem dysfunktionalem Verhalten kann die zeitlich begrenzte Unterbringung in der Beruhigungszelle
eingesetzt werden. Bei emotionalem Stress durch Einzelunterbringung in einer regulären Zelle, kann die Doppelbe-
legung der Zelle verordnet werden.

Wunden/Verletzungen
Wunden und Verletzungen, welche regelmässig kontrolliert, gesäubert und neu verbunden werden müssen, können
im Polizeigefängnis durch den gefängnisärztlichen Dienst behandelt werden. Stark blutende oder verschmutzte
Verletzungen müssen vor Einbringung ins Polizeigefängnis versorgt werden. Eine ausreichende Tetanus-
Prophylaxe muss vorgängig abgeklärt sein und nötigenfalls innert 72 Stunden aufgefrischt werden.
Bodypacking
Bodypacker sind Drogenkuriere, welche kleine Pakete, die Suchtstoffe (Heroin, Opium, Kokain, andere) enthalten,
durch Schlucken transportieren. Das Risiko für einen Bodypacker besteht darin, dass eines der Pakete platzen
könnte. Allerdings wurde die Verpackungsart im Laufe der letzten Jahre perfektioniert.
Die Staatsanwaltschaft verfügt meist eine bildgebende Abklärung zwecks Suche nach Betäubungsmitteln. Vor der
Bildgebung (vorzugsweise Lowdose-CT Abdomen) sollten Anamnese und Status durchgeführt werden und insbe-
sondere auf Zeichen der Intoxikation oder Ileus geachtet werden. Bestehen klinisch und radiologisch keine Hinwei-
se auf intestinale Obstruktion oder Intoxikation so kann bei kardiopulmonal stabilem Patient ein konservatives Ma-
nagement im Polizeigefängnis erfolgen. Bodypacker mit Zeichen der Intoxikation oder Zeichen der intestinalen Ob-
struktion müssen hospitalisiert werden.
Im Polizeigefängnis vorhandene Medikamente (siehe Anhang 1)
Die im Anhang 1 registrierten Medikamente sind im Polizeigefängnis vorhanden. Medikamente welche nicht im
Polizeigefängnis vorhanden sind, vom Patienten aber unbedingt benötigt werden, müssen von den Polizisten, wel-
che den Patienten ins Polizeigefängnis bringen, vorgängig organisiert werden. Am einfachsten werden die Medika-
mente beim Patienten zuhause geholt, alternativ kann ein Rezept für die benötigten Medikamente ausgestellt wer-
den.
Anhang 1: Im Polizeigefängnis vorhandene Medikamente
Acetalgin
Paracetamol
Analgetikum
Oxazepam
Benzodiazepin
Acidum folicum
Folsäure
Seresta forte
Oxazepam
Benzodiazepin
Nifedipin
Antihypertensivum
Seroquel
25/100/200 Quetiapin
Neuroleptikum
Antiacidum
Sertralin
Antidepressivum
Amlovasc
Amlodipin
Antihypertensivum
Antidepressivum
Angina MCC
Solmucol Sirup
ASA-Tabs
Analgetikum
Spasmo-Canulase
Analgetikum
ASS Cardio
Thrombozytenaggregationshemmer
Symbicort Turbohaler
Antiasthmatikum
Atenolol
Atenolol
B-Blocker
Buprenorphin
Becotal forte
Spupradyn
Bricanyl Turbohaler
Antiasthmatikum
Temesta exp
Benzodiazepin
Bucco-Tantum Spray
Grippe, Gurgellösung
Torecan Supp
Antiemetikum
Buscopan
Butylscopolamin Analgetikum
Tramadol Trpf
Analgetikum
Cetrizine
Cetrizin
Antiallergicum
Trimipramin Trpf
Antidepressivum
Ciprofloxacin
Ciprofloxacin
Antibiotikum
Triocaps ret
Chlorphenamin
Ciproxin HC
Ciprofloxacin
Antibiotikum
Venlafaxin
Antidepressivum
Co-Amoxicillin
625/1000
Co-amoxicillin
Antibiotikum
Ventolin DA
Antiasthmatikum
Dentohexin
Chlorhexidin
Grippe, Gurgellösung
Vitamin B1
Dormicum
Midazolam
Benzodiazepin
Vitamin C
Antidepressivum
Zeller Schlafdragée
Hypnotikum
Entzugstee
Zithromax
Antibiotikum
Escoprim Forte
Antibiotikum
Zolpidem
Di-Benzodiazepin
Antiacidum
Olanzapin
Neuroleptikum
Faktu Supp
Hämorrhoiden
Feniallerg ret.
Antiallergicum
Alma-Creme
Analgetikum
Flüssig
Kontaktlinsen
Lexotanil
Bromazepam
Benzodiazepin
Clotrimazol Creme
Antimykotikum
Loperamid
Antidiarrhoikum
Daktarin Creme
Antimykotikum
Magnesium
Diprosalic Creme
Antimykotikum
Mefenacid
Analgetikum
Dove Body Lotion
Metformin
Anitidiabetikum
Antipsoriatikum
Methadon
Antiallergicum
Mianserin
Antidepressivum
Eurax Lotion/Creme
Minalgin
Metamizol
Analgetikum
Excipial U Hydrolotio
Motilium
Domperidon
Gastrokinektikum
Faktu Salbe
Hämorrhoiden
Nitroglycerin
Antihypertensivum
Flammazine
Nitrolingual Spray
Antihypertensivum
Antibiotikum
Levopromazin
Neuroleptikum
Jodoplex
Oculosan Trpf
Naphzolin
Augentropfen
Kamillenextrakt
Diazepam
Benzodiazepin
Nasensalbe Ruedi
Nasensalbe
Phenocillin
Penicillin
Antibiotikum
Nizoral Salbe
Antimykotikum
Prednison
Cortison
Nizoral Shampoo
Antimykotikum
Pretuval
Primofenac Gel
Primofenac
Analgetikum
Vaseline
Prontolax
Vita-Hexin-Salbe
Propranolol
B-Blocker
Antidepressivum
Rinosedin Spray
Risperidon
Neuroleptikum
Material für BZ, U-Sticks, SST
Rivotril
Antiepilepticum
Verbandsmaterial, Desinfektion, Kontaktlinsen, Kukident
Rohypnol
Benzodiazepin
Rudolac Sirup

Source: http://www.aerzte-zh.ch/daten/doku/Informationen/Merkblaetter/HEF_Leitfaden_2013.pdf

Activity

BREAST POST OPERATIVE INSTRUCTIONS BREAST AUGMENTATION/ IMPLANT EXCHANGE/ MASTOPEXY (BREAST LIFT)/ BREAST REDUCTION A C T I V I T Y  Quiet. Walk at least 3 minutes every few hours while awake.  Begin massage 2 weeks after surgery or when soreness is gone.  No sexual activity for 3 weeks after surgery.  Refrain from lifting anything over 10 lbs. for six weeks after surg

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